Loft DG
Kompletter neue Ausbau einer Dachgeschosswohnung
Berlin Mitte
Privater Bauherr
Fertigstellung: 2022
alle LPH // ca. 400m²
Zusammen mit de Winder
In einem ehemaligen Gewerbegebäude wird eine bereits ausgebaute, zweigeschossige Dachgeschosswohnung mit eigener Dachterrasse vollständig entkernt und neu gestaltet. Die ursprüngliche Bausubstanz wies eine geschachtelte Raumaufteilung auf und verfügte über keine direkte Verbindung zwischen den drei Ebenen. Eine neue, klarere Raumaufteilung ergibt eine saubere Raumstruktur und durch den Einbau einer neuen Treppe wird nun eine direkte Erschließung vom unteren Geschoss bis zur Dachterrasse geschaffen.
Im unteren Geschoss wird der private Wohnbereich neu organisiert, wobei ein zwischen Straße und Hof gestrecktes Familienzimmer als zentraler Raum fungiert. Von diesem Familienzimmer aus gelangt man in den Master-Suite-Bereich sowie in das Gäste- und Kinderzimmer. Das gesamte untere Geschoss ist flexibel gestaltet und ermöglicht durch mobile Elemente verschiedene Raumkonfigurationen. Der Kinderbereich ist polyvalent konzipiert und bietet eine Vielzahl von Optionen, wie beispielsweise eine Kletterwand, eine Netzebene und eine Schaukel. Zudem ist der Bereich so gestaltet, dass er flexibel genutzt werden kann, etwa durch die Trennung von Waschtisch und Toilette. Eine Ankleide verbindet den Master-Suite-Bereich mit dem Master-Bad.
Das obere Geschoss wurde als Loft gestaltet und zeichnet sich durch eine funktionsreiche Rückwand aus, die einen geometrisch klaren Raum schafft. Die hinter der Rückwand verborgene Schräge, die für verschiedene Nutzungen vorgesehen ist, verändert die gewohnte Wahrnehmung einer Dachgeschosswohnung. Diese durchdachte Raumgeometrie lenkt den Blick auf die gegenüberliegende, durchgehende Glasfassade und ermöglicht es, die atemberaubenden Ausblicke über die Dächer Berlins in vollen Zügen zu genießen.
Die neue Treppe, die alle drei Ebenen direkt miteinander verbindet, spiegelt den Charakter jedes Geschosses wider: Im unteren Geschoss ist sie geschlossen und warm, während sie im oberen Geschoss durch eine filigrane, auskragende Stahlkonstruktion leicht und durchscheinend wirkt. Ein neuer Dachausstieg über dem gesamten Treppenauge sorgt für natürliche Beleuchtung und verwandelt die Treppe in ein skulpturales Objekt, das durch seine Leichtigkeit, Transparenz und zenitale Beleuchtung zum zentralen Gestaltungselement der Wohnung wird.
Die Materialität wird einheitlich durchgesetzt. Die Grundlage wird über weißen, neutralen Oberflächen definiert. Diese bilden einen spannenden Kontrast mit der Wärme der Holzdielen, die Stärke großformatiger Naturstein-Oberflächen und punktuelle Akzente in Kupfer ab.
Zusätzlich wird der Technikraum in Zusammenarbeit mit dem Objekt-Designer Sebastian Summa als spielerische Lichtinstallation konzipiert, die das Gesamtkonzept der Wohnung harmonisch ergänzt.